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Vom größten Männerfehler und Zebras

Was haben viele Männer und unaufmerksame Zebras gemeinsam? Lasst uns einen Blick darauf werfen und davon lernen!

Zebra & Löwe

Schweiß fliegt von seinem Kopf und vom gestreiften Fell. Es ist in Panik. Aus seinen Augen strahlt Angst. Todesangst.

Hinter ihm rennt der Tod, in Person eines ausgewachsenen männlichen Löwen.

Der hatte genau aufgepasst, nicht so wie das Zebra, das sich unbedacht von seiner Herde entfernt hatte. Aber jetzt war es zu spät. Es konnte so lange laufen, wie es wollte. Früher oder später war es geliefert.

Alleine war es aufgeschmissen und wurde vom Löwen mit seinen mächtigen Pranken gerissen.


Kennst du diese Szenen in Tier-Dokus?

Das schöne, schwarz gestreifte Zebra in der Savanne. Und der mächtige Löwe. Der nie auf die Idee kommen würde eine ganze Zebra Herde anzugreifen. Das könnte zu seinem eigenen Tod führen. Nein, der Löwe ist klug und wartet bis sich einzelne Tiere von der Herde entfernen und allein sind. Und dann schlägt er zu.

Der Satan macht es ganz genauso. Bei unzähligen jungen Männern, die allein durch ihr Leben laufen. Sich aus Freundschaften entfernen oder nie echte Freundschaften haben. Aus welchen Gründen auch immer.

Er wartet, bis wir alleine sind – ohne Gemeinschaft – ohne Verstärkung – ohne Halt – und dann reißt er uns!

Verführt uns zur Pornografie, Neid, Eifer oder Habsucht und Eitelkeit. Oder er versucht uns den Gedanken zu verkaufen: du schaffst es alleine. Du bist stark genug. Und im nächsten Moment reißt er uns zu Boden und gibt und einen tödlichen Stoß.

Seid nüchtern und wacht; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge. 1.Petrus 5,8

Heute geht es um Freundschaften. Echte Männer-Freundschaften.

Freundschaften, die dich stark machen. Die dich schützen und zu einem Beschützer werden lassen. Freundschaften die dich dabei unterstützen dein Leben in einer göttlichen Qualität zu leben, ohne dass du zerbrichst.

Eine Beobachtung

Ich beobachte etwas in meiner Generation und der Generationen vor mir. Es gibt nur wenige Männer mit echten Freundschaften.

Was ist unser Problem?

Denken wir, wir können uns später darum kümmern, wenn wir Frau, Kind, Hund und Haus nachweisen können und genug gearbeitet haben? Denken wir dieses „echte Freundschaften-Teil“ ist nur ein Frauen-Dingen? Keiner erwartet, dass du ab jetzt mit deinem besten Freund zusammen auf Toilette gehst. Es geht darum jemanden an deiner Seite zu haben. Und es geht hier nicht um Gott und deine (zukünftige) Frau. Es geht um eine echte Männer-Freundschaft. Es geht nicht um eine nette und coole Männer-Clique, mit der du dich sogar aktuell schon einmal die Woche triffst.

Es geht um tiefe, ehrliche, intensive, herausfordernde, unterstützende Freundschaften. Drei Männer in deinem Leben, die zu deinem inneren Kreis gehören. Männer, die dich wirklich kennen – jeden Bereich deines Lebens.

Freundschaft als Geschenk

2014 bin ich in die kleine und feine Stadt Ansbach in Mittelfranken gezogen. Wir haben eine schicke Altstadt mit einigen Kulturangeboten und Gott sei Dank, sogar einem monatlichen Poetryslam. Als ich vor 5 Jahren hier hingezogen bin, war ich absolut grün hinter den Ohren. Ich wollte die Welt verändern, hatte aber nicht die Eier es wirklich durchzuziehen.

Und ich war alleine.

In Marburg hatte ich für 4 Jahre mit drei Jungs in einem Haus gewohnt, die ich als meine ersten besten Freunde bezeichnen würde. Deshalb stellte ich mir in der neuen Stadt die große Frage: Wie finde ich hier neue beste Freunde?

Eine Frage, die du dir immer wieder neu stellen solltest, wenn du an einen neuen Ort ziehst. Ich bin Gott sehr dankbar für die ersten Monate in Ansbach, in denen Gott mir neue Freunde geschenkt hat. Er wusste, alleine schaffe ich es hier nicht. Aus dem Studium bin ich immer noch mit einem Freund sehr regelmäßig in Kontakt und wir haben eine Zweierschaft, seit unserer ersten Studienwoche. In Ansbach selber habe ich eine Gruppe von 5 engen Freunden. Zwei davon sind sehr enge Freunde und ich zähle sie zu meinem 3er Team. Wir haben ähnliche Hobbys, einer sogar denselben Beruf.

Aus Gesprächen mit so vielen anderen jungen Männern weiß ich aber, dass das nicht selbstverständlich ist. Das macht mich noch ein Stück dankbarer und das Thema Männer-Freundschaften brennt mir noch mehr auf dem Herzen.

Mein lieber Freund, der du diesen Eintrag liest. Wenn du keine tiefe und echte Männerfreundschaft hast. Mach dich auf die Suche!

Wenn du jemanden findest, dann findest du einen Gefährten fürs Leben.

Eine zweite Schnur, die mit Gottes Hilfe zu einem Tau wird. Ein Mitkämpfer an deiner Seite. Einen vertrauten Freund, der dich aufbaut und stärkt. Einen Menschen, der von dir Ehrlichkeit und Treue erwartet und verdient hat. Du findest einen Menschen dem du etwas wert bist und der an deiner Seite steht.

Und du findest jemanden der zur richtigen Zeit die richtigen Fragen stellt, um dich zu verstehen und dich weiterzubringen, als du es alleine schaffen würdest. Deshalb stellt sich hier nicht die Frage: wäre das was für dich? Sondern: Wann beginnst du mit deiner Suche?

Denn wir Männer, wir alle haben Männer-Freundschaften nötig und verdient!

Die Suche

Wenn du jetzt schon tiefe und starke Männerfreundschaften hast, dann gratuliere ich dir von Herzen. Wenn nicht, dann lese hier weiter.

Wie könnte es aussehen auf die Suche nach Männerfreundschaften zu gehen?

1. Beten

Bete für drei enge Freunde in deinem Leben. Männer die dich ergänzen, feiern, unterstützen, weiterbringen und gerne Zeit mit dir verbringen wollen.

2. Finden, nicht Suchen

Freunde findet man, man sucht sie nicht. Verstehe mich nicht bitte nicht falsch. Du solltest natürlich aufmerksam durch deinen Alltag gehen. Aber ein „angespanntes Suchen“ und angestrengtes durch den Alltag laufen hat noch keinem geholfen.

3. Definiere Freundschaft

Mache dir Gedanken über eine Freundschaft wie du sie dir wünscht. Was erwartest du von einem besten Freund und was erwartest du von dir in einer Freundschaft.

4. Zeit

Das Ganze braucht Zeit und deswegen verbringe Zeit mit Menschen in deiner Umgebung. Beste Freunde findest du nicht beim Netflix-Schauen alleine auf dem Sofa.

5. Kommuniziere Freundschaft

Wenn du drei Männer gefunden hast, dann kommuniziere deine Freundschaft. Sag ihnen was dir diese Freundschaft bedeutet, bringe deine Gedanken zur Sprache. Kämpfe damit gegen eine Unsicherheit an, die ich nur zu gut kenne. Man stellt sich Fragen wie „Was ist das jetzt?“ oder „was haben wir für Ziele?“. Dadurch gewinnt eure Freundschaft an Stärke und „Bewusstheit“.

6. Feiern

Feiert eure Freundschaft so oft es geht. Verbringt Zeit miteinander. Wenn es sein muss, klärt einen Rhythmus in euren Begegnungen ab. Und arbeitet an eurer Freundschaft. Das soll nicht wie eine zusätzliche Baustelle in deinem Leben klingen, eher nach einem erforschen von Potenzial.

Und mach dir keinen Stress oder Druck.

Freundschaften können sich immer wieder verschieben. Zum Beispiel bei Umzügen oder wenn sich deine Lebenssituation verändert. Es muss nicht sein, kann aber passieren. Und das ist auch ok. Also mach dir keinen schlechten Kopf, wenn du aktuell keinen wöchentlichen Kontakt mehr mit deinem Kindergartenfreund oder Studienkollegen hast.

Schnur und Tau

„Alleine bist du eine Schnur, zusammen sind wir ein Tau.“

Ich glaube die Meisten von uns kennen diese Beschreibung aus Prediger 4:12. Die romantische Vorstellung und kleine Einschiebung in mindestens jeder dritten Hochzeit, ist er pure Wahrheit und Klarheit.

Alleine gehst du unter.

Versuch es alleine.

Du wirst scheitern.

Nenne dich Einzelkämpfer oder sag „ich bin nicht so wie die Anderen“. Du wirst zerstört. Wenn nicht von deinem eigenen Ego, dann vom Satan. Denn er liebt es Männer in ihrer Berufung zu zerstören. Denn auch wir sind für Gemeinschaft geschaffen, so wie jede Frauen auch.

Also mach dich auf die Suche und finde Freundschaft. Und wenn du schon Freunde hast, vertieft eure Freundschaft. Benenne deine Freundschaften. Und habt Spaß dabei. Macht euch keinen Stress. Es lohnt sich.

Für dich, deine Freundschaften und die Generation nach dir.


Gastautor: Felix Padur

Eishockeyfan, liebt spontane Kurzreisen und langes Ausschlafen.

Er ist seit fünf Jahren Jugendpastor beim Blauen Kreuz in Ansbach und steht kurz vor einem Umzug nach Marburg.


 

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