Kälte, diese unwirtliche Konstante unseres Lebens. Kaum einer kann ihr entfliehen. Tausende pilgern jährlich in südliche Gefilde mit dem Ziel der Kälte zu entwischen. Andere packen sich wie eine Zwiebel in mehrere Kleidungsschichten.
Doch was ist Kälte eigentlich und warum haben wir so eine Abneigung gegen dieses Gefühl?
Rein physikalisch betrachtet, handelt es sich bei Kälte um die Abwesenheit von Wärme. Genauer gesagt besitzen die Atome und Moleküle um uns herum wenig Bewegungsenergie. Ist ein Raum warm, bewegen sich die Atome und Moleküle in der Luft schneller, beim Aufprall der Verbindungen auf unsere Haut wird diese Energie an die Haut abgegeben, was sich für uns als Wärme anfühlt.
Das erklärt auch warum wir im Winter oder auf hohen Gipfeln unsere dicken Daunenjacken herausholen. Da Kälte nichts ist, wovor wir uns schützen müssen, weil es auf uns eindringt wie etwa Regen, sondern dadurch entsteht, dass unsere körpereigene Wärme im wahrsten Sinne verpufft. Es ist also durchaus sinnvoll das Wegdriften der Körperwärme durch Isolationsschichten zu verhindern.
Psychologisch und physiologisch tun wir uns sehr schwer mit der Kälte. Wir fühlen uns verwundbar und ausgesetzt. Unser Körper reagiert mit verschiedensten Maßnahmen auf Kälte. Als Erstes fängt er an unser Herz schneller schlagen und unsere Muskeln kontrahieren zu lassen. Wer kennt es nicht das Klappern mit den Zähnen, wenn uns kalt ist? Als Nächstes fangen die Muskeln an zu krampfen, das Blut wird aus den außenliegenden Körperteilen wie Füße und Hände abgezogen, um die überlebenswichtigen Organe im Rumpf warmzuhalten. Längerer Aufenthalt in solchen Konditionen führt unweigerlich zu Erfrierungen und schlussendlich zum Tod.
Wen wundert es da, welch enorme Willenskraft notwendig ist, sich freiwillig der Kälte preiszugeben? Wer schon einmal langsam in einen Gletschersee hinein gelaufen ist, weiß, was gemeint ist. Desto wunderlicher ist es, welche Vorteile uns winken, wenn wir uns der Kälte aussetzen.
Unzählige Forschungsarbeiten wurden über die Vorzüge kalter Wechselbäder geführt. Angefangen mit Sebastian Kneipp, der mit seinen Güssen und Bädern immer noch bekannt ist. Bis zu einem heute lebenden Wim Hof gibt es die unterschiedlichsten Arten Nutzen aus der Kälte für den Körper und Geist zu ziehen.
Einige belegte Wirkungen von kalten Bädern sind ein besseres Immunsystem, entzündungshemmende Eigenschaften und bessere Erholung nach dem Sport. Aber auch der Seele tut dies gut. Unter anderem wird die Kälte-Toleranz erhöht, die Willenskraft trainiert, was zu einer verbesserten Konzentrationsfähigkeit führt.
Diesen Monat laden wir dich ein kalt zu duschen!
Nicht komplett aber immer ein Stückchen mehr. So das du am Ende des Monats fähig bist eine ganze Minute der Kälte zu trotzen.
Der Plan sieht folgendermaßen aus: Jeden Tag steht eine kalte Dusche an. Es wird der ganze Körper abgestrahlt. Der Temperaturregler deiner Dusche steht dabei voll auf Kalt. In der ersten Woche tasten wir uns mit kurzen 15 Sekunden an die Temperatur heran. Nach sieben erfolgreichen Duschen erhöhen wir in der zweiten Woche auf 30 Sekunden. In der dritten dann ganze 45 Sekunden und du erahnst es schon in der letzten Woche steigern wir noch ein letztes Mal auf 60 Sekunden.
An dieser Stelle bleibt mir nur noch übrig euch aufzufordern.
Nehmt ihr die Challenge an?