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Tapferkeit – Die Flamme ertragen

Suchst Du die Spur oder das Tier?

Vom griechischen Dichter Aesop stammt folgende kurze Fabel:

„Ein nicht sehr tapferer Jäger suchte nach den Spuren eines Löwen. Er fragte einen Mann, der im Wald Eichen fällte, ob er irgendwelche Spuren seiner Schritte gesehen habe oder wüsste, wo sein Versteck sei. „Ich werde dir sofort den Löwen selbst zeigen.“, sagte der Holzfäller. Der Jäger, der sehr blass wurde und vor Angst mit den Zähnen klapperte, antwortete: „Nein, danke. Das habe ich nicht gefragt; Es ist nur seine Spur, nach der ich suche, nicht den Löwen selbst.“

Die Moral: Der Held ist tapfer in Wort und Tat.

Das Thema Tapferkeit ist elementar für unser Leben als Nachfolger Jesu und Krieger des Lichts. Den nachfolgenden Zeilen soll das Verständnis von Männlichkeit zugrunde gelegt werden, dass eine Verbindung der antiken Welt ist und von Brett Mckay (Art of Manliness) gut zusammengefasst wurde:

  • Antike Griechen: Das Lebensziel „Eudaimonia“/Glückseligkeit“ gelingt durch gute Taten und einer exzellenten Lebensführung. In anderen Worten bedeutet Männlichkeit der beste Mann zu sein, der Du gemäß Deinem gottgegebenen Potenzial sein kannst.
  • Antike Römer: Auf Latein lautet der Begriff für Männlichkeit „Virtus“. Dies ist auch der Ursprung des englischen Worts „Virtue“ für Tugend. Virtus fokussiert sich auf die Tugend Tapferkeit. Im späteren Verlauf kamen noch die typischen römischen Tugenden Stärke, Fleiß und Pflichttreue hinzu. In anderen Worten bedeutet Männlichkeit ein tugendhaftes Leben führen

Beides verbunden: Männlichkeit ist das Streben nach Tugend und Exzellenz in allen Lebensbereichen. Du realisierst Dein Potenzial als Mann, d.h. bester Bruder, Freund, Ehemann, Vater und Bürger zu sein, der du sein kannst. Petrus ruft uns zu:

„So wendet allen Fleiß daran und erweist in eurem Glauben Tugend und in der Tugend Erkenntnis und in der Erkenntnis Mäßigkeit und in der Mäßigkeit Geduld und in der Geduld Frömmigkeit und in der Frömmigkeit Brüderlichkeit und in der Brüderlichkeit die Liebe. Denn wenn dies alles reichlich bei euch ist, wird’s euch nicht faul und unfruchtbar sein lassen in der Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus.“ (2. Petrus 1, 5-8)

Der nachfolgende Impuls zur Tapferkeit soll Dir helfen, in Deinem Glauben diese Tugend zu pflegen. Danach wirst Du verstehen, was Gottes Wort dazu sagt und was Tapferkeit eigentlich ist. Am Ende gibt es noch ein paar praktische Tipps, die Dir weiterhelfen werden.

Tapferkeit: Der biblische Befund

Die folgende Bibelstellen sind nur ein Auszug, denn es gibt noch viel mehr:

  • Paulus Aufruf in 1. Korinther 16,13: „Wachet, stehet im Glauben, seid männlich und seid stark!“. Auf Englisch heißt es: „Act like Man“. Wie verhaltet sich ein Mann? Das Wort im Urtext wird nur einmal im NT verwendet und bedeutet tapfer zu handeln. Das griechische Verb heißt „andrizomai“ und leitet sich von „andros“ (Mann) ab. Auch in Latein wurde „sei ein Mann“ und „sei tapfer“ synonym verwendet. Im Alten Testament kommt es öfters vor, wie die nachfolgenden Beispiele zeigen.
  • Nach Moses Tod sprach Jahwe zu Josua, vor dem Einzug ins verheißene Land: „Habe ich dir nicht geboten: Sei stark und mutig? Erschrick nicht und fürchte dich nicht! Denn mit dir ist der HERR, dein Gott, wo immer du gehst.“ (Josua 1,9)
  • Davids Psalmen rufen zur Tapferkeit auf: „Hoffe auf den Herrn, sei stark, und dein Herz fasse Mut – ja, hoffe auf den Herrn!“ (Psalm 27,14) und „Seid stark und fasst neuen Mut, ihr alle, die ihr auf das Eingreifen des Herrn wartet!“ (Psalm 31,24)

Jesus verlangt höchste Tapferkeit, wenn er von seinen Jüngern fordert:

Wer mir folgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach.“ (Lukas 9,23)

Was ist Tapferkeit?

Seit Jahrtausenden versuchen Philosophen zu definieren, was Tapferkeit ist. Die folgende Definition für Tapferkeit ist an die Arbeiten des gläubigen Philosophen Josef Pieper angelehnt:

„Tapfer ist der, der den Mut hat, für die Wahrheit und für das Gute zu kämpfen und dabei die Furcht vor Verwundungen überwindet.“

Ganz einfach gesagt: Die dauerhafte Bereitschaft das Richtige zu tun im Angesicht der Angst. Das Notwendige zu tun, auch wenn du Angst hast und müde bist. Wie ein Feuerwehrmann die Angst vor Feuer und brennender Häuser überwinden muss, um das Feuer zu löschen und Menschen zu retten. Um das zu tun benötigt er eine Tugend, die wir Tapferkeit nennen. Die meisten Menschen, die in einem brennenden Haus sind, bekommen Angst und folgenden der Angst raus aus dem Haus. Für die meisten eine vernünftige Handlung, aber Feuerwehrmänner müssen lernen in das Haus zu rennen, wenn jeder andere rausrennt. So muss der Feuerwehrmann eine Bereitschaft entwickeln, die es ihm ermöglicht das Gegenteilige zu tun, was ihm die Angst sagt – das zu tun, was ihnen die Vernunft sagt, obwohl sie Angst haben.

Somit beinhaltet Tapferkeit den Widerstand gegen die Angst, Sieg über die Angst und nicht Abwesenheit von Angst. Sie ist getragen von einem eiserenen Willensentschluss. Nach J. Pieper ist die Tapferkeit tugendhaft, da sie die Verwirklichung des Guten schützt oder den Weg für sie freimacht. Dabei wirkt sie nach Aristoteles als Mitte zwischen Tollkühnheit und Feigheit.

Aus diesem Gedanken heraus entwickelt sich die Tapferkeit als Testpunkt aller anderen Tugenden in der Feuerprobe. So schreibt Henry Van Dyke, 1906:

„So vielfältig die Gefahren und Nöte des Lebens sind, so vielfältig sind die Verwendungszwecke und die Formen der Tapferkeit. Sie ist in der Tat notwendig, als Beschützer und Verteidiger aller anderen Tugenden. Tapferkeit ist die stehende Armee der Seele, die sie vor Eroberung, Plünderung und Sklaverei bewahrt.“

Im Englischen lautet ein Wort für Tapferkeit „Fortitude“. Dahinter steckt die Idee eines Forts, dass um die Seele gebaut ist und verhindert, das Feinde eindringen. Wichtig ist zu beachten, dass die Tapferkeit nicht wegen der Schwierigkeit ihren moralischen Wert hat, sondern weil sie auf das Gute hin ausgerichtet ist. Somit sucht der tapfere Mann das Leid nicht um des Leidens willen:

„Lebensmüde Gleichgültigkeit ist aber weit entfernt von echter Tapferkeit; sie ist eine Verkehrung der natürlichen Ordnung. Tapferkeit erkennt, erkennt an und wahrt die natürliche Ordnung der Dinge. Der Tapfere ist sehend; er sieht, daß die Verwundung, die er auf sich nimmt, ein Übel ist, er verfälscht nicht die Wirklichkeit und wertet sie nicht um, sie ‚schmeckt‘ ihm, wie sie wirklich ist: er liebt nicht den Tod, und er verachtet nicht das Leben. Tapferkeit setzt in einem bestimmten Sinne voraus, daß der Mensch sich vor dem Übel fürchtet; ihr Wesen liegt nicht darin, keine Furcht zu kennen, sondern darin, sich durch die Furcht nicht zum Bösen zwingen oder von der Verwirklichung des Guten abhalten zu lassen.“ – Josef Pieper

Auch für Thomas von Aquin ist die Motivation und das Handlungsziel entscheidend, um zwischen Tapferkeit und Tollkühnheit zu unterscheiden:

„Die Tapferkeit sucht in der Überwindung der Gefahr nicht die Gefahr, sondern die Verwirklichung des Gutes der Vernunft. […] Den Tod auf sich zu nehmen, ist nicht an sich zu loben, sondern allein wegen der Hinordnung auf das Gute.“

Abschließend ist es wichtig zu verstehen, dass die Tapferkeit ohne die Leitung Gottes auf das Gute hin bzw. ohne die Gerechtigkeit als Handlungsziel sehr gefährlich werden kann. Der moralische Kompass muss auf Gottes moralische Maßstäbe ausgerichtet sein. In diesem Sinne ist Tapferkeit die gottgegebene Weisheit, die trotz Furcht handelt, um sich für das Gute einzusetzen oder es hervorzubringen. So sagt Thomas Aquin:

„Der Mensch setzt seine Person nur um der zu wahrenden Gerechtigkeit willen Todesgefahren aus. Und darum hängt das Lob der Tapferkeit irgendwie von der Gerechtigkeit ab. Deswegen sagt Ambrosius: ‚Tapferkeit ohne Gerechtigkeit ist Mutterboden des Unrechts; je stärker sie ist, um so rascher ist sie bereit, den Schwächeren zu bedrücken.“

Wie zeigt sich Tapferkeit?

Tapferkeit kann sich auf verschiedene Arten zeigen:

  • Physische Tapferkeit: Wir alle kennen die Geschichten von tapferen Polizisten, Feuerwehrmänner und Soldaten, die bereit sind das physisches Wohlbefinden zu riskieren, um z.B. das Leben anderer zu retten.
  • Intellektuelle Tapferkeit: Menschen haben schon Verfolgung für ihre Ideen entgegengesehen. Trotzdem ertrugen sie soziale Strafen und Ächtung mit Tapferkeit. Dank ihres Muts anders zu denken und für ihre Ideen aufzustehen, wurde die Gesellschaft vorangebracht und verbessert. Beispiele sind Sokrates, Paulus, Martin Luther oder William Wilberforce.
  • Moralische Tapferkeit: Die Bestimmung dem zu folgen, was man für richtig glaubt, ohne Rücksicht auf eigene Kosten zu nehmen und unabhängig von Missbilligung anderer Personen, wie z.B. M.L. King Jr.

Für mich sind Jesus und unsere verfolgten Geschwister die besten Beispiele für Personen, die alle drei Formen der Tapferkeit vereinen. Laut dem Verfolgungsindex von Open Doors sind die Top 5 Länder mit größter Christenverfolgung Nordkorea, Afghanistan, Somalia, Libyen und Pakistan. Wer in diesen Ländern bekennender Christ ist, den erwartet oft körperliche Nötigung und Folter (physische Tapferkeit). Aufgrund der Andersartigkeit der Ideen des christlichen Weltbilds werden Christen verfolgt (intellektuelle Tapferkeit). Wer als Christ höchste Loyalität gegenüber Jesus hat und ihn als die Wahrheit bekennt und nicht eine politische Ideologie oder andere Religion, der erleidet hohe Kosten, z.B. Ausschluss aus der Dorfgemeinschaft und der Familie von staatlichen Corona-Hilfen (moralische Tapferkeit).

Hier ein aktuelles Beispiel aus Bangladesch, entnommen aus einem Gebetsaufruf von Open Doors:

Es war ein Sonntagabend gegen 20 Uhr, als eine Bande von Bewaffneten zum Haus von Pastor Badal Day und seiner Frau kam. Day berichtet, wie er versuchte, die Männer zu beschwichtigen: „Ich flehte sie unter Tränen an: ‚Wir Christen sind hier eine unbedeutende Minderheit. Wir sind gegen niemanden. Bitte tut das nicht. Bitte habt Mitleid mit uns!‘“ Doch die etwa 25 Männer ließen sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen und prügelten auf den Geistlichen und seine Frau ein. Sie warfen Schränke um, andere Einrichtungsgegenstände schlugen sie kaputt. Als sie sich danach der Kirche zuwenden wollten, versuchte Day nochmals sie aufzuhalten: „Ich klammerte mich an ihre Beine und bettelte sie an, die Kirche nicht zu zerstören. ‚Dies ist unser Ort der Anbetung!‘ Aber sie weigerten sich, auf mich zu hören.“ Die Angreifer demolierten die Eingangstür und die Fenster der Kirche, die Kanzel warfen sie um. Anschließend setzten sie die Kirche wie auch das Wohnhaus in Brand. Bevor sie gingen, bedrohten sie den Pastor und seine Frau: „Bis heute Abend verschwindet ihr von hier! Wenn wir euch morgen noch hier sehen, bringen wir euch um! Verlasst diesen Ort, wenn ihr weiterleben wollt!“

Bitte betet für Pastor Badal Day (57) und seine Frau Josna Rani Day (50)!

Die Tapferkeit in diesen drei Bereichen ist nicht nur für das Bestehen von existenziellen Herausforderungen notwendig, sondern auch bei unseren kleinen und tagtäglichen Entscheidungen. Tapferkeit ist nicht nur für extreme Heldentaten nötig, sondern auch für die Entscheidung unsere alltäglichen Verpflichtungen und Versprechen einzuhalten.

Wer Tapferkeit im Sinn hat, der denkt oft an den mutigen Feierwehrmann, der in ein brennendes Haus rennt oder an William Wallace, der mit seinen wenigen Mitstreitern auf die englischen Soldaten zustürmt. Allerdings hat die Bibel einen leicht anderen Fokus auf das Thema Tapferkeit. Tapferkeit besteht nicht nur im Angreifen und Voranstürmen, sondern zeigt sich vor allem durch das Standhalten und Geduld in schwierigen Situationen. Hier ist Erdulden und stilles Standhalten gefragt. Wieder denken wir an Märtyrer, die im Glauben an Jesus durchhalten und als Wächter des Glaubens, der Kirche und der Familie gegenüber dem Bösen nicht zurückweichen, selbst wenn sie getötet werden. In seinem phänomenalen Film „Ein verborgenes Leben“, zeigt Terrence Malick die wahre Geschichte des Farmers Franz Jägerstätter, der mit seiner Frau und seinen drei Töchtern im oberösterreichischen St. Radegund lebte. Während des dritten Reiches verweigerte er aufgrund seines Glaubens den Wehrdienst, sodass er in Berlin zum Tode verurteilt und am 9. August 1943 hingerichtet wurde. Der Film endet mit einer einsichtsvollen Aussage der englischen Schriftstellerin George Eliot:

„Das Wachstum des Guten in der Welt hängt in gewissem Grade von unhistorischen Taten ab, und dass die Dinge für dich und mich nicht so schlecht bestellt sind, wie sie es hätten sein können, verdanken wir zum großen Teil jenen, die getreulich ein Leben im Verborgenen gelebt haben und in Gräbern ruhen, die niemand besucht“

Das Tapferkeit v.a. in den kleinen Dingen des Alltags bewiesen wird und sich oft in unheroischen, sondern treuen, geduldigen und ausharrenden Taten zeigt, sah auch schon der weise König Salomo vor Jahrtausenden:

„Weit tapferer als Kriegshelden sind die Geduldigen, und tapferer als die Eroberer von Städten sind, die das eigene Gemüt beherrschen“ (Sprüche 16,32)

„Wer tapfer ist, der ist auch geduldig. Das entscheidende Element der Tapferkeit ist die Geduld, das unbewegliche Feststehen in der Gefahr, es ist bedeutsamer als das Angreifen.“ (Thomas Aquin)

Im Jakobusbrief wird eindeutig die erduldende Form der Tapferkeit hervorgehoben. In der Erduldung von schwierigen Situationen erfolgt die Bewährung:

„Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet, denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche Gott verheißen hat denen, die ihn liebhaben.“ (Jakobus 1,12)

Praktische Tipps

Ich hoffe Du möchtest nun auch die Tugend der Tapferkeit in Deinem Leben etablieren. Folgende Tipps könnten Dir dabei helfen:

  • Übung macht den Meister: Setze dich wiederholt mit Dingen in Kontakt, vor denen Du dich fürchtest, um Möglichkeiten und Motivation zu bekommen über die Angst hinauszuwachsen. Ein klassisches Beispiel wäre die Menschenfurcht und das Ziel jeden Tag eine fremde Person von sich aus in ein kurzes Gespräch zu entwickeln. Z.B. üben Feuerwehrmänner ihren Mut durch ein spezielles Training und durch die tatsächliche Bekämpfung von Feuer. Durch wiederholende Übungen gewöhnen sich z.B. Fallschirmjäger an den Sprung aus dem Flugzeug oder das Hinrennen zu Menschen, die ihnen Schaden wollen. Dieser Prozess dauert lange, ist langsam und schwer.
  • Tapferkeit als Gnadengabe: Die Tapferkeit der verfolgten Christen ist weniger eine aggressive Ausrichtung Menschen oder bedrohliche Probleme anzugreifen, als vielmehr die Bereitschaft zu leiden und schmerzhafte Dinge zu ertragen, die oft über uns kommen, wenn wir das Richtige tun. Diese Art von Tapferkeit kannst Du Dir von Gott im Gebet erbitten. Ringe mit IHM darum, denn ER hat versprochen: „Wer bittet, dem wird gegeben.“
  • Richtige Motivation: Wenn du in Situationen tapfer sein musst, dann mache es nicht für Dich, sondern für jemand anderen. Im Buch „Regeln für einen Ritter“ beschreibt ein Ritter, wie er sich in undenkbaren Situationen tapfer verhalten konnte: „Wenn ich Angst bekomme, denke ich an einen Menschen, den ich liebe.“ Du kannst an Jesus, Deine Frau oder Kinder oder Freunde denken, die Du liebst und für die Du alles geben würdest.
  • Realitätscheck: Werde dir bewusst, dass Dein Gott, der in Deiner Mitte ist, ein starker Retter und Kämpfer ist (Zefania 3,17). ER ist größer als die Herausforderungen vor Dir und hat versprochen mit dir zu sein (Matthäus 28,20). Nicht auf einen großen Glauben kommt es an, sondern auf den Glauben an einen großen Gott. Das Volk Israel fürchtete sich vor dem Einzug ins verheißene Land Kanaan, da es dort Riesen gab. Sie wurden Gott ungehorsam und wollten wieder zurück in die Sklaverei nach Ägypten. Mache es wie Mose, Aaron, Josua und Kaleb, die bekannten: Nicht auf unsere Stärke kommt es an, sondern allein auf das Versprechen und die Allmacht Gottes (4. Mose 14,8).

Die Flamme brennt

„Alles was Licht spendet, muss das Brennen der Flamme ertragen.“ – Ethan Hawke

Jesus sagte zu seinen Jüngern und uns:

„Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben.“ (Matthäus 5,15)

Um diese Rolle als Krieger des Lichts einzunehmen, brauchst Du die Tugend der Tapferkeit, denn die Flamme brennt und über kurz oder lang kommen auf uns alle schwierige und furchtsame Situationen zu, in denen wir weise Entscheidungen treffen und unbeweglich in der Gefahr feststehen müssen, damit sich das Gute verwirklichen kann.

Bitte nimm Dir an dieser Stelle eine Minute Zeit und denke an eine konkrete Sache oder Situation, vor der du wegrennst, Dich fürchtest oder wo Du aufgeben möchtest. Überlege Dir, wie Jesus in dieser Situation handeln würde. Rede danach mit Deinem himmlischen Vater und bitte ihn, dass er Dir hilft, tapfer als verteidigender Wächter zu stehen, der sich von den Feinden nicht zum Rückzug treiben lässt.

Corrie ten Boom, die zahlreiche Juden vor dem und Holocaust rettete und selber ins Konzentrationslager musste, hatte sicherlich unzählige Momente, in denen Tapferkeit gefragt war. Eine Erkenntnis hat sie dabei geprägt und damit schließen wir:

„Mut ist Angst, die gebetet hat.“ – Corrie ten Boom

Gebet

Danke Jesus, dass du uns mit deiner Menschwerdung

und Gehorsam bis zum Tod am Kreuz vorgelebt hast,

was es heißt, tapfer zu sein.

Wir wünschen uns alle, dass unsere Seele zu einem Fort wird.

Bitte baue eine Mauer der Tapferkeit um sie.

Wir bitten dich um Heilung in all unseren Lebensbereichen,

wo Verletzungen verhindern,

dass wir dem brüllenden Löwen aus Judah mutig hinterherziehen.

Gerade da wo ein jeder von uns gefordert ist, Widerstand zu leisten,

da gib uns deine übernatürliche Kraft nicht wegzurennen.

Ermögliche uns durch das Feuer des Heiligen Geistes,

eine tiefe Beziehung zu dir zu haben

und andere Menschen in deine Liebe hineinzuziehen.

Amen.

 

Quellen

https://www.opendoors.de/christenverfolgung/weltverfolgungsindex/laenderprofile/bangladesch

Manvotionals: Timeless Wisdom and Advice on Living the 7 Manly Virtues, Brett and Kate McKay

Josef Pieper, Werke, Bd. 4, 121

Thomas von Aquin, De virtutibus cardinalibus, a. 4, ad 5.

Thomas von Aquin, Summa theologiae, II–II, q. 124, a. 3

Thomas von Aquin, Summa theologiae, II–II, q. 123, a. 12, ad 3.

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